Um Gestik und Motorik in meinen Arbeiten kontrollierbar zu machen, versuchte ich mich zunächst an formale Grundgerüste zu halten.
Daraus entwickelten sich seit 1995 über einen längeren Zeitraum hinweg, reduzierte Linien- und Spachtelbilder, in denen frei von emotionaler Geste, nur durch Wiederholung der Malbewegung, (ähnlich wie beim Schreiben), die Malbewegung zum „Ritual“ und somit zum Bildinhalt wird.
- Überwindung der subjektiven Geste. -
Z.B. wird bei den Linienbildern, durch das Ziehen von Linie um Linie mit Pinsel und Farbe, der Rhythmus vorgegeben.
Durch das Aneinanderreihen von vertikalen Linien, aus kurzen Pinselstrichen, ergibt sich eine Bildstruktur, die trotz scheinbar gleicher Bezugsgrößen der Linien zueinander, die im handschriftlichen Herstellungsprozess liegenden Unregelmäßigkeiten zulässt.
Dabei geraten Teile im Bild „aus dem Tritt“, Störungen breiten sich aus, und nach einiger Zeit kehrt Ordnung in die Struktur zurück.